Kulturhinweise

Kukturhinweise



Kulturhinweise Gruppe 1 - 6

Zur besseren Einordnung der verschiedenen Kulturansprüche wurde folgende Kulturempfehlung in verschiedene Kulturgruppen aufgegliedert. Wie Sie bei den jeweiligen Arten anhand der Kulturgruppenangabe entnehmen können, sind einige Pflanzen nicht nur einer Kulturgruppe zugeordnet, sondern können auch in anderen Gruppen erfolgreich kultiviert werden. Für alle Arten kann grundsätzlich eine eher trockene Überwinterung mit Glasschutz oder zumindest ein Schutz vor Barfrösten mit Hilfe eines Vlies empfohlen werden. Auch möchten wir darauf hinweisen, daß die Substratwahl nach den PH-Bedürfnissen der jeweiligen Art erfolgen sollte. Beispiel: Bei PH 6 sollte demnach selbstverändlich kein Kalksplitt sondern Granit- oder Lavasplitt Verwendung finden. Weitere Zuschlagstoffe sind entsprechend der PH-Bedürfnissen zu wählen. Bitte beachten Sie zur Verwendung der Arten auch die Angabe der Lichtbedürfnisse für die jeweilige Art. Bei allen Pflanzen ist eine stetige Kontrolle auf Schneckenfrass und saugenden Kleinstlebewesen zu achten, und entsprechend vorzubeugen!

Gruppe 1 Alpinhauspflanzen
Gruppe 2 Pflanzen welche ohne Nässeschutz überdauern
Gruppe 3 Steingartenpflanzen
Gruppe 4 Zwiebel - und Knollengewächse
Gruppe 5 Cypripedium
Gruppe 6 Dactylorhizen

PH 6 = sauer (z.B. GRANIT) / PH 6,5 = neutral / PH 7 = alkalisch (KALK)
s = sonniger Standort
hs = halbschatten
sch = schattiger Standort

Die angegebenen Kulturhinweise sind keine Garantie für das Anwachsen der Pflanzen, sondern sind aus eigener und anderen fachkundigen Erfahrungswerten entstanden und sollen Ihnen eine Hilfestellung bieten!

Alpinhauspflanzen



Gruppe 1: (Alpinhauspflanzen - bzw. Arten welche hauptsächlich im Winter Schutz vor Nässe bedürfen)
Die Kultur sollte entweder ganzjährig im mit Glas geschützten Kulturraum (1a), oder ausgepflanzt in speziell angelegten Sandbeeten(1b), erfolgen. Bei der Kultur im Sandbeet ist eine winterliche Glasabdeckung erforderlich.

1a:
Die Pflanzen werden vorzugsweise in Tontöpfen in ein mineralisches Substrat gepflanzt. Als Substrat eignet sich 50% Steinsplitt , 35% Sand, 10% Perlite, Seramis, Bimskies, gebrochenen Blähton oder Vermiculite, und 15 % körnig-humose Erde. Der Topf soll entweder in einen größeren Topf(Doppeltopfmethode), oder vorzugsweise in eine etwa 25cm hohe Sandfüllung, eingesenkt werden. Der Wurzelhals der Pflanze sollte mit einer ca. 1-2cm hohe Schicht Gesteinssplitt umgeben werden. Dies wirkt gegen Fäulnis und Vermoosung vor. Gegossen wird bei der Doppeltopfmethode immer nur der äußere Topfrand. Bei den in Sand eingesenkten Töpfen wird entweder mit Hilfe einer Anstaubewässerung, oder der Sand um dem Topfrand bewässert. Diese Gießmethode soll eine ständige milde Feuchtigkeit im Kultursubstrat bewirken. Ende Oktober wird das Wasser bei der Kapillarbewässerung abgelassen und nur noch bei wärmeren und trockenen Perioden neben den Töpfen bewässert. Ab März kann der Wasserstand auf normales Niveau angehoben werden. Bei den vorgeschlagenen mineralischen Substraten kann nach Bedarf zwischen Mai und August mit einem Phosphor- und Kalibetonten Flüssigdünger (0,1- 0,2 %) in 2 - 3 wöchigen Abständen gedüngt werden.
1b.
Die Pflanzen werden in entsprechend vorbereiteten Beete eingepflanzt. Diese Beete werden mit einer festen Gewebematte abgegrenzt, um eventuell vorhandenen Wurzeldruck von außen zu widerstehen. Umrahmt werden diese Beete mit Steinplatten, Tuffsteinen oder Ähnlichen, und mit einer guten Drainageschicht (10 - 15 cm groben Schotter oder anderen groben Material) versehen. Das Substrat (25 cm tief) für ein solches Beet besteht aus vorwiegend gröberen Flußsand (75%) und anderen Zuschlagstoffen wie körniger Lehm (15%) und 10 % gebrochenen Blähton, Seramis, Gesteinssplitt, Bimskies oder Blähschiefer. Auf dieser Substratschicht wird eine ca. 2cm dicke Schicht Gesteinssplitt aufgebracht. Dies beugt evtl. Verkrustung und auch Abschwemmen des Substrates vor. Wie oben erwähnt muß dieses Beet im Winter gänzlich, bzw. bei länger anhaltenden Regenperioden mit Glas vor Nässe geschützt werden. Bei trockenen heißen Perioden muß ein solches Beet öfter als herkömmlich verwendete Beete benetzt werden. Bei den vorgeschlagenen mineralischen Substraten kann nach Bedarf zwischen Mai und August mit einem Phosphor- und Kalibetonten Flüssigdünger (0,1- 0,2 %) in 2 - 3 wöchigen Abständen gedüngt werden.
1c
Die Kultur der Pflanzen erfolgt in einem wie unter 1b beschriebenen winters überdachten Sandbeet. Die Pflanzen werden in präparierte Tuffsteinlöcher bzw. zwischen aufeinander geschichteten Steinplatten gepflanzt. Dazu werden die Pflanzen waagerecht oder vertikal in die dafür vorgesehenen Löcher bzw. Fugen gesetzt. Das Substrat in diesen Löchern bzw. Fugen ist das selbe wie das unter 1a beschriebene. Um die Pflanzen ohne Verletzungen der Wurzeln in die Löcher zu pflanzen, wird der Wurzelballen mit Torfmoos umwickelt und vorsichtig in das vorgebohrte Loch gesetzt. Damit stets genügend Feuchtigkeit für die Pflanzen vorhanden ist, werden die Ränder des Beetes mit den Tuffsteinen bzw. aufgeschichteten Steinplatten begrenzt, und das Höhenniveau mit dem Sandsubstrat aufgefüllt. So können die Wurzeln der Pflanzen in das dahinterliegende Substrat gelangen. Bei länger anhaltenden Trockenperioden wird wie unter 1b bereits beschrieben das Beet häufiger bewässert.
Tipp: Bei dieser Methode werden bevorzugt schmälere zugesägte Tuffsteinplatten als Beetbegrenzung verwendet.

Gruppe 2 : Empfindliche Arten die ohne Glasschutz überdauern
2a
Die Pflanzen werden in Sandbeete wie unter 1b. beschrieben kultiviert. Sie bedürfen keine Glasabdeckung, sollten aber mit Hilfe eines Vlies vor Barfrösten geschützt werden.
2b
Die Kultur der Pflanzen erfolgt wie unter 1c. beschrieben, in dafür präparierten Tuffsteinlöchern bzw. zwischen aufeinander geschichteten Steinplatten. Die Anlage wird auch im Winter nicht überdacht.

Gruppe 3 : Robustere Arten - Steingartenpflanzen
3a
Die hier zugeordneten Pflanzen sind zur Verwendung in Steingärten sehr gut geeignet. Die Pflanzen benötigen einen gut durchlässigen mit Feinschutt(30%), Sand(20%) und krümelig-humosen Lehm (35%)angereicherten Boden. Es ist auch hier stets auf eine gute Drainage (10-15cm hohe Schotterschicht) zu achten. Zur Bodenverbesserung und somit zu noch besseren Kulturerfolgen kann Torf (max. 15%), Perlite, ungewaschener Bimskies und gebrochener Blähton mit eingearbeitet werden.
3b
Die Kultur der Pflanzen erfolgt wie unter 1c. beschrieben, in dafür präparierten Tuffsteinlöchern bzw. zwischen aufeinander geschichteten Steinplatten. Die Anlage wird auch im Winter nicht überdacht.



Zwiebel - und Knollengewächse


Gruppe 4 : Empfindlichere Zwiebel- und Knollengewächse / Geophyten
4a
Die hier zugeordneten Geophyten werden ähnlich wie unter 1a. und 1b. beschrieben kultiviert. Abweichend davon ist ausschließlich der Zyclus der Bewässerung. Hier beginnt das Wachstum der Wurzeln und somit die erste Bewässerung im Herbst. Bis zum März wird das Substrat nur mäßig feucht gehalten. Mit dem Austrieb der Pflanzen kann regelmäßig(Anfangs 1x wöchentlich, und bei zunehmenden Temperaturen auf 2x wöchentlich steigernd) gegossen werden, und in 14 tägigen Abständen mit einem Phosphor und Kalibetonten Flüssigdünger (0,2- 0,3 %) gedüngt werden. Nach dem Einziehen der hier behandelten Pflanzen wird das Gießen sowie das Düngen bis zum Oktober vollkommen eingestellt. Die Pflanzen werden während der Ruhezeit im Sommer und im Winter mit einer Glasscheibe geschützt.
4b
Diese Pflanzen sollten abweichend zu 4a. in den Sommermonaten nie vollkommen austrocknen. Daher werden diese Pflanzen auch nach dem Einziehen alle 2-3 Wochen leicht bewässert.


Cypripedien


Gruppe 5: Cypripedien und andere empfindliche Stauden
5a.
Diese Stauden werden entweder in Kunsstoffcontainern unter Glasschutz, oder in dafür speziell angelegte Beete im Freien eingepflanzt. Als Substrate für die Containerkultur werden folgende Mixturen vorgeschlagen:
1. Eine ca. 4cm hohe Drainageschicht aus Blähton und als Substrat 30% Seramis, 30% Perlite, 20 % Bimskies ungewaschen, 10 % Blähton gebrochen und 10% Blumenerde ohne Torf.
2. Eine ca. 4cm hohe Drainageschicht aus Blähton und als Substrat 30% Seramis, 20% ungewaschenen Bimskies, 10 % Lehm mit Struktur, 10% gebrochenen Blähton, 20% Perlite und 10% Blumenerde ohne Torf.
Die Wurzeln der Staude werden flach auf das bis zur Mitte des Containers aufgefüllte Substrat ausgebreitet. Der Container wird nun mit dem restlichen Substrat befüllt. Die Sproßknospe wird nur etwa 5mm mit dem Substrat abgedeckt. Auf diese Substratschicht wird eine 1,5 - 2 cm dicke Schicht aus gebrochenen Blähton aufgelegt.
Für das Beet wird ein mindestens 50 cm breites sowie langes und ca. 30 cm tiefes Loch gegraben. Dieses Beet wird mit einer festen Gewebematte abgegrenzt, um eventuell vorhandenen Wurzeldruck von außen zu widerstehen. Umrahmt wird das Beet mit Steinplatten oder Ähnlichen, und folgend mit einer guten Drainageschicht (10 cm groben Schotter oder anderen groben Material) versehen. Als Substrat für dieses Beet kann 20% körniger Lehm (abgelagerte Rasenerde), 25% Seramis, 20% gebrochener Blähton, oder Lavalit, 20% ungewaschenen Bimskies, 5% Flußsand und 10% Blumenerde ohne Torf empfohlen werden. Wichtig ist eine krümelige Struktur des Substrats bis ca 20cm Tiefe. Als Zuschlagstoffe können falls vorhanden auch ungewascher Bimskies, Blähschiefer und Perlite verwendet werden. Auf dieser Substratschicht wird eine ca. 2cm dicke Schicht Gesteinssplitt oder Nadelstreu aufgebracht. Dies beugt Verkrustung und auch Abschwemmen des Substrates vor. Die Bewässerung der Pflanzen sollte während der Vegetationszeit in regelmäßigen Abständen erfolgen. Bei der Containerkultur unter Glas ist nach Erfahrungswerten von Ende März bis Mitte April in 14-tägigen Abständen und ab dann wöchentlich 1- 2x zu gießen. Bei den Beetpflanzen wird bei trockenen Perioden bis 2x wöchentlich bewässert. Nach dem Einziehen der Pflanzen sollte nur noch eine milde Feuchtigkeit bis zum Frühjahr vorherschen. Um eine mildere Überwinterung für die Pflanzen zu erzielen, wird das Beet Winters mit einem Vlies, oder Tannenzweigen abgedeckt. Auch kann mit Hilfe dieses Vlies bereits austreibende Pflanzen vor Spätfrösten geschützt werden. Bei diesen doch mageren Substraten kann bei Bedarf während der Vegetationszeit in 14tägigen Abständen mit 1/4 der angegebenen Menge eines Kalibetonten (Tomatendünger) Flüssigdüngers zusätzlich Nahrung gegeben werden.
5b
Diese Pflanzen sollten im Winter trockener stehen bzw. nur eine milde Feuchtigkeit in unseren durch Tauperioden unterbrochenen Wintermonaten haben. So werden diese abweichend von 5a. mit einem Glasschutz oder Ähnlichen im Winter geschützt. Hier ist darauf zu achten, dass durch eine luftige Schattierung keine direkte Wintersonne auf das Substrat gelangt, da es sonst durch die Erwärmung zu einem frühzeitigen , unerwünschten Austrieb kommen könnte. Im Februar und auch bei länger anhaltenden Wärmeperioden im Winter, sollte trotzdem leicht um die Pflanzen herum befeuchtet werden. Diese Pflanzen wurden bei einer zu feuchten Kultur im Winter bereits vorzeitig austreiben, und fallen dann den Frosttemperaturen zum Opfer oder werden langfristig geschädigt.


Gruppe 6: Dactylorhizen

Kultur in Töpfen

Als Substrat eignet sich eine Mischung aus sandigen Lehm, Blumenerde ohne Torf(oderTorf) und Perlite im Verhältnis 1:1:1 oder 1:1:2
Mit dem Austrieb der Pflanzen kann regelmäßig (Anfangs 1x wöchentlich, und bei zunehmenden Temperaturen auf 2x wöchentlich steigernd) gegossen werden, und in 14 tägigen Abständen mit einem Phosphor und Kalibetonten Flüssigdünger
(0,1- 0,2 %) gedüngt werden.

Kultur im Freien

Am Besten in geeigneten feuchten Heideareale. Falls kein geeigneter Boden vorhanden ist sollte ein Moorbeet mit abgelagerte Rasenerde, grobkörnigen Sand und einen torfhaltigen Substrat angelegt werden. Dazu reicht es ein Beet mit einer Tiefe von 20cm auszuheben. Staunässe sollte jedoch vermieden werden!


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